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klimastreik  5.9.2025 

Kommt Alle am 5.9 um 18 Uhr zum Landesmuseum

Widerstand gegen fossile Infrastruktur

Bergstürze in Blatten, Überschwemmungen in Nigeria, Waldbrände in Marseille und die Hitzewelle in der Schweiz schon im Juni – diese Ereignisse sind keine Zufälle. Sie sind Folgen der eskalierenden Klimakrise, die durch das kapitalistische Wirtschaftssystem weiter angeheizt wird. Aktivist*innen, vor allem aus dem Globalen Süden, warnen seit Jahren: Der fossile Kapitalismus hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Auch die Schweiz trägt Verantwortung, Schweizer Staat und Konzerne setzen Profite über Mensch und Natur.

Besonders deutlich wird das im Autobahnausbau von Solothurn. Trotz des Neins der Bevölkerung zu sechs Ausbauprojekten und dem Ja zum Klimaschutzgesetz treibt Bundesrat Albert Rösti den Bau neuer Autobahnen (und Gaskraftwerke) voran – ein Affront gegen demokratische Entscheidungen. Dieses Vorgehen zeigt die Doppelmoral einer Regierung, die Klimaschutz predigt, aber an fossiler Infrastruktur festhält.

Autobahnen als Sackgasse
Mehr Strassen bedeuten mehr Verkehr. Der Ausbau in Solothurn bringt keine Entlastung, sondern bindet Milliarden an Steuergeldern an ein System, das keine Zukunft hat. Statt Bus, Bahn oder sichere Velowege auszubauen, wird der Autoindustrie ein weiterer Absatzmarkt eröffnet – ein Markt, von dem Ölkonzernen wie BP und Shell bis zu Rohstoffriesen wie Glencore profitieren.

Doch auch vor Ort sind die Folgen gravierend: Landwirt*innen werden enteignet, fruchtbare Böden versiegelt, Naherholungsgebiete zerstört. Lärm, Abgase und Feinstaub verschlechtern die Lebensqualität, vor allem für sozial schwächere Bevölkerungsgruppen. Der jährliche Reifenabrieb von 21'000 Tonnen in der Schweiz gelangt als Mikroplastik in Böden, Gewässer und letztlich in unsere Nahrungsketten.

 

Globale Ungerechtigkeit


Der Autobahnausbau in Solothurn ist Teil eines global ungerechten Systems. Ob Verbrenner oder Elektroauto – beide brauchen Rohstoffe, deren Förderung im Globalen Süden Menschenrechte verletzt, Wasserquellen vergiftet und indigene Lebensräume zerstört. 

Auch die „grünen Antriebsalternativen“ basieren auf diesem global ungerechten System. So entzieht beispielsweise der Lithiumabbau in der Atacamawüste in Chile der Bevölkerung das Wasser, während Konzerne im globalen Norden Gewinne einfahren.

Diese Strukturen setzen koloniale Ausbeutung fort: Während die Schweiz profitiert, tragen andere Länder die Kosten. Diejenigen, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, leiden am stärksten unter ihren Folgen.

Unser Widerstand


Der Autobahnausbau in Solothurn ist mehr als ein Bauprojekt – er ist Symbol einer Politik für wenige und gegen viele. Wenn wir Klimagerechtigkeit wollen, müssen wir fossile und neokoloniale Strukturen überwinden.

Unsere Forderung ist klar:


Stoppt den Autobahnausbau – für eine echte Verkehrswende, für soziale Gerechtigkeit und eine lebenswerte Zukunft.

Wer Autobahnen sät, erntet Widerstand!

redebeiträge zum mit- oder nachlesen

Rede vom Klimastreik

Schon wieder war das einer der heissesten Sommer seit Messbeginn! Schon wieder ist unser Newsfeed voll mit Meldungen von Katastrophen! Bergstütze in Afghanistan und Blatten, Überschwemmungen in Nigeria und Waldbrände in Marseille! Das ist nicht normal! Das sind keine Zufälle! Diese Ereignisse sind Folgen der immer weiter eskalierenden Klimakrise. Die Krise, die von unserem kapitalistischen Wirtschaftssystem verursacht wird. Klar wird das am Autobahnausbau in Solothurn. Dieser Strassenbau führt zu mehr Strassenverkehr wodurch Autoindustrie und Rohstoffriesen noch mehr Geld verdienen. Sie profitieren, aber den Preis dafür zahlen andere! Buuuuuuu!! Die Konsequenzen werden nicht nur von der Lokalbevölkerung in Solothurn getragen. Nein, die schwerwiegendsten Folgen tragen wieder einmal die Menschen im Globalen Süden. Der zusätzliche Verkehr, der durch den Autobahnausbau entsteht, benötigt viel mehr Ressourcen. Die Lebensgrundlagen von Menschen werden dafür zerstört. Indigene Menschen werden vertrieben und getötet, um südostasiatische Regenwälder zu roden. So werden lokale Ökosysteme zerstört, um mehr Kautschuk anzupflanzen. Und das nur, um mehr Autoreifen herzustellen. Oder schauen wir nach Chile. Für den Lithiumabbau in der Atacamawüste wird der Bevölkerung das Wasser geklaut und der Boden mit Schwermetallen vergiftet. Dieses Lithium ist die Basis für Batterien. Und diese Batterien werden dann für ach so grüne, nachhaltige E-Autos verwendet. Aber wie können uns diese E-Autos als umweltfreundliche Lösung präsentiert werden, wenn an ihnen so viel Blut klebt? Blut wird im Kongo vergossen. Dort finanziert die Ausbeutung von Rohstoffen den andauernden Krieg. Das Land ist einer der wichtigsten Rohstofflieferanten von Kobalt und Kupfer, beide notwendig für die Autoindustrie. Der Handel und Gewinn dieser Rohstoffe unterstützt direkt die Kriegsparteien. Die Bevölkerung leidet deshalb unter der dadurch verursachten Hungersnot und Vertreibung. Und die Schweiz als einer der wichtigsten Handelsplätze für Rohstoffe profitiert von diesem Krieg. Und die Schweiz ist Mittäterin! Weiteres Blut klebt an den Händen der Öl- und Gasindustrie. Um an diese Rohstoffe zu gelangen, begehen Konzerne und Staaten Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Dies zeigt sich im Genozid an der palestiänsischen Bevölkerung. Durch die Besetzung von Gaza will die israelische Regierung unter anderem Kontrolle über die Öl- und Gasfelder vor der Küste Gazas erlangen. Akteure des fossilen Kapitalismus, die UBS, Glencore, Chevron, Microsoft, Google, BP, Shell und viele weitere profitieren aktiv von diesem Genozid. Free Palestine, Free Kongo, Free Sudan. No one is free until we are all free. Von vielen Verbrechen sind das nur wenige Beispiele. Aber diese zeigen bereits die Machtstrukturen und Abhängigkeitsverhältnisse. Machtverhältnisse, die durch den Kolonialismus geschaffen wurden und bis heute fortbestehen. Dabei wird der Globale Süden ausgebeutet. Menschen werden enteignet, vertrieben, vergiftet und ermordet. Und durch den Autobahnausbau halten wir an diesem System fest! Aber auch hier in der Schweiz, in Solothurn ist der Autobahnausbau sozial und ökologisch unverträglich. Landwirt:innen werden enteignet, fruchtbare Böden versiegelt und Naherholungsgebiete zerstört. Lärm, Abgase und Feinstaub verschlechtern die Lebensqualität. Der Reifenabrieb der Fahrzeuge gelangt als Mikroplastik in Böden, Gewässer und letztlich in unsere Nahrungsketten. Betroffen davon sind vor allem Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Rassismuserfahrungen, arme Menschen, kranke Menschen und weitere marginalisierte Personen. Die schweizer Stimmbevölkerung hat Nein zu 6 weiteren Autobahnausbau Projekten gesagt und das Klimaschutzgesetz angenommen. Und trotzdem treibt Bundesrat Albert Rösti und die SVP den Bau neuer Autobahnen voran. All dies,ohne auf die Bevölkerung hier und im Globalen Süden acht zu nehmen. Dieses Vorgehen zeigt die Doppelmoral unserer Regierung. Einer Regierung die Klimaschutz predigt, aber an fossiler Infrastruktur festhält. Der Autobahnausbau ist ein Gesicht des fossilen Kapitalismus. Solang Profit stimmt, akzeptiert und finanziert dieses System Verbrechen, Krieg und sogar Genozid. Durch das Festhalten am Status quo zeigt unsere Politik ganz deutlich, dass ihnen das Wirtschaftswachstum wichtiger ist als den Erhalt von Menschenleben. Diese Zustände machen einen Systemwandel notwendig! Reformen reichten nicht! Denn es gibt keine Klimagerechtigkeit in unserem fossilen, kapitalistischen System und die wird es so auch nie geben! Wir müssen handeln, jetzt und hier! Es ist wichtiger denn je, dass wir uns organisieren, neue Strukturen aufbauen und weiterkämpfen! Deswegen kommt nicht nur heute sondern auch am 13. September in Bern und am 27. September in Solothurn mit uns auf die Strassen! One Solution - Revolution

Rede von Aufstand der Allmende

Hallo zusammen - wir sind heute hier weil wir sehen was aktuell passiert. Die Klimakrise brennt Wälder nieder, ertränkt Inseln und verschüttet Bergdörfer - Seit Jahren mordet und vertreibt sie Menschen und raubt ihnen ihre Lebensgrundlagen - Besonders stark davon betroffen sind die selben Menschen des globalen Süden, welche durch Kapitalistische und imperialistische Mechanismen bereits besonders brutal ausgebeutet und unterdrückt werden. - Während also die Folgen des fossilen Kapitalismus weltweit Existenzen zerstören, haben Politiker*innen, CEOs und Superreiche nicht die Absicht unsere Lebensgrundlagen zu schützen. Überall rauben sie uns – getrieben von Profit - Land, Wasser, und natürliche Ressourcen welche wir alle brauchen um zu überleben - Die Demokratische Republik Kongo und ihre Bevölkerung wird für Bodenschätze ausgeblutet, in finnland vergiften Minen, welche auf Land stehen welches den indigenen Sapmi geraubt wurde, Fjorde und in Frankreich pumpt die Agro-industrie mit sogenannten „Mega- bassinnes“ Grundwasser ab, worunter besonders Bäuer*innen leiden. - Auch in der Schweiz wird ohne Scham geraubt, zerstört und zubetoniert - Neben der expansion von Kiesgruben und Schuttdeponien, greifen Politiker*innen wie Albert Rösti gemeinsam mit der Autoindustrie in der ganzen Schweiz das Leben an. Sie bauen Riesen-Tunnels, Kantonsstrassen und Autobahnen in Solothurn, Glarus, Aarwangern, Basel oder Luzern. - Für alle diese Strassen- Projekte werden unsere Lebensgrundlagen aufs spiel gesetzt. Wald wird gerodet, Landwirtschaftsflächen werden enteignet und zubetoniert, wichtige Orte des sozialen Austauschs werden verdrängt. - Politiker*innen, Konzernchefs und Superreiche führen Krieg. - Sie führen krieg gegen das Wasser, das Land und die Natur - Sie führen Krieg gegen das Leben – Doch unsere Antwort heisst Widerstand. Wir sind das Leben das sich selbst verteidigt. Aufstände der Allmende hat diesen Juni den Spychigwald bei Aarawangen für einige Tage besetzt und einen um gegen die geplante Umfahrungsstrasse zu protestieren welche durch ein wichtiges Naturschutzgebiet führt und der Kultur Land und Wald zum Opfer fallen. - Während diesen Tagen haben wir zudem gemeinsam mit Menschen aus der Umgebung einen Allmenden-umzug veranstaltet um aufzuzeigen dass es bei Widerstand gegen Strassen um mehr geht als die Frage ob mir mehr Strassen wollen oder nicht. - Es geht um die Frage, wem gehören unsere Lebensgrundlagen. Und diese Frage ist einfach zu beantworten: uns allen! - Flüsse, Wiesen, Naturschutzgebiete, Wohnraum, Wälder und Orte des Sozialen Austauschs, dürfen nicht in den Händen von Superreichen und CEOs landen, damit diese damit ihren Profit in die Höhe treiben lassen - Sie müssen von uns allen gemeinschaftlich verwaltet werden. Allmenden sind eine fürsorgliche und gemeinschaftliche Art mit unseren Lebensgrundlagen umzugehen und sie zu bewirtschaften. - Die Allmende ist das was uns am Leben hält und steht im Mittelpunkt einer kommenden solidarischen Welt. - Doch der Kampf um die Allmende spielt sich nicht allein in der Schweiz ab. Er ist ein Kampf um globale Gerechtigkeit. - Unser Widerstand gegen Strassenprojekte ist bedeutungslos wenn wir nicht gemeinsam weltweit um Land, Wasser und Gerechtigkeit kämpfen. - Das heisst auch für

Rede SP

Es gilt das gesprochene Wort. Liebe Zukunftskämpfer*innen Vor sechs Jahren standen wir als Klimabewegung wenige Hundert Meter von hier vor dem Rathaus. Jeden Montag vor der Kantonsratssitzung, jeden Mittwoch vor jener des Gemeinderats, haben wir Druck gemacht, dass Zürich beim Klimaschutz endlich vorwärts macht. Netto Null bis 2030 haben wir gefordert, um unserer Verantwortung gerecht zu werden. Radikal wurden wir genannt, obwohl auch netto null 2030 nur ein Kompromiss gewesen wäre. Schauen wir die finanziellen Möglichkeiten und die historische Verantwortung der Schweiz an, hätten wir nämlich schon früher stoppen müssen das Klima zu zerstören. Doch wir wissen auch alle, dass es auf jede Tonne CO2 ankommt. Jede Tonne weniger schützt Leben, jede Tonne weniger kauft der Welt etwas mehr Zeit, die Katastrophe abzuwenden! Und das macht die Abstimmung im Kanton Zürich in drei Wochen auch so wichtig. Das Klimaziel netto null 2040 steht auf dem Zettel. Wir haben damit die Möglichkeit, als erster Kanton mit Stadt, Agglo und Land ein ambitionierteres Klimaziel festzuschreiben. Es ist nämlich nicht nur der Kreis 4 der schneller runter muss, es ist der ganze Kanton, das ganze Land, der ganze Kontinent. Dass die SVP gegen dieses Klimaziel das Referendum ergreift, erstaunt natürlich nicht. Auch wenn die Bauern an der Basis langsam merken, wie ihre Böden austrocknen, kämpft die Parteielite erbittert weiter für den fossilen Kapitalismus. Dass aber die FDP und der Regierungsrat auch gegen das Klimaziel antreten, zeigt, dass es um mehr geht. Auch netto null bis 2040 stellt die bestehende Ordnung, den fossilen Profitapparat, in Frage. Liebe Kämpfer*innen für die Zukunft, wenn überall auf der Welt Klimaziele angegriffen und Fortschritte zurückgedreht werden, wenn die Unwetter und Dürren weltweit Menschenleben kosten, wenn Bundesrat Rösti weiter Autobahnen bauen möchte, wenn all das passiert, dann werden solche Abstimmungen wie bei uns grösser als sie wirken. Es geht um mehr, als die Frage des kleineren Übels. Es geht um mehr als den Kanton Zürich. Es geht um die Frage, ob wir das 1.5°C Ziel von Paris schon aufgegeben haben. Es geht darum, ob wir noch an die Zukunft glauben. Klar, liebe Anwesende: 2040 reicht nicht. Aber, es kann ein Hoffnungsschimmer sein. Ist Zürich, ist die Schweiz, ist der Reichste Teil dieses Planeten bereit, endlich Verantwortung zu übernehmen? Für uns ist die Antwort klar: Ja, das wollen wir. Das Ja an der Urne zum Energiegesetz ist der nächste Schritt. Ja zur Zukunft, Nein zur zerstörerischen SVP-Elite. Für diesen Schritt braucht es uns alle. Mobilisiert eure Freund*innen, eure Familien und Arbeitskolleg*innen bis zum 28. September. Dann zeigen wir der FDP, SVP, der fossilen Lobby und der Regierung, was die Mehrheit will: Sie will Zukunft und sie gibt die Hoffnung nicht auf! Danke seid ihr alle hier! Danke kämpft ihr weiter!

Rede von Debt4Climate

Person 1 Guten Abend, ich bin von «Strassen ohne Grenzen» und freue mich total, Euch den Launch unseres neuesten Innovationsprojekts «Solothurn is not the Limit» ankündigen zu dürfen. Die Möglichkeiten, Strassen zu bauen, sind in der Schweiz begrenzt – im Universum nicht. Ausserdem gibt es dort keine Volksabstimmungen. Nach intensiven Gesprächen mit unserem phantastischen Verkehrsminister, der Finanzministerin und dem genialen Elon, steht heute fest, dass wir ab 2030 Autobahnen auf dem Mars bauen werden.Die Menschheit muss schliesslich auf Altbewährtes setzen und gleichzeitig über sich hinauswachsen. Person 2 Das ist ja absolut irr! Reicht es nicht, dass Ihr die Landschaft in der Schweiz zerstört und immer mehr fossile Verbrenner unterwegs sind, welche die Klimakrise anheizen? Eine Expansion von Straßen auf dem Mars lässt diese Bilanz ja explodieren! Der Globale Süden leidet bereits heute massiv unter den Folgen des maßlosen C02-Ausstosses des Globalen Nordens. Person 1 Wir bauen ja die neuen Autobahnen für die E-Fahrzeuge der Zukunft! Mit neuen Technologien und dem Ausbau von Infrastruktur in der Schweiz und auf dem Mars geben wir auch dem Globalen Süden eine Zukunft: Was es dort jetzt für die Entwicklung braucht, ist nämlich Zugang zu Kapital! Dieses stellen wir durch internationale Finanzpartnerschaften und großzügige Kreditvergaben durch den IWF, die Weltbank und private Kreditoren zur Verfügung. Gleichzeitig ist so der Zugang zu Lithium, Kobalt und weiteren Ressourcen für den Globalen Norden gesichert. Der Schlüssel für eine stabile Wirtschaft ist Wachstum, Wachstum, Wachstum! Und natürlich Wettbewerbsfähigkeit – auch im Globalen Süden. Person 2 Wachstum! Euch geht es ja nur um euren eigenen Profit. Seit Jahrhunderten unterdrückt das kapitalistische System die Bevölkerung des Globalen Südens, zerstört lokale Märkte, vergiftet die Umwelt, beutet Menschen und Natur aus – alles im Namen von Wachstum und Fortschritt. Die Zinsen der Kreditvergaben sind exorbitant – viele Staaten bezahlen mehr Schuldzinsen als sie für Bildung, Gesundheit, das Sozialwesen oder Anpassungen an den Klimawandel ausgeben. Person 1 Sie verstehen das ja ganz verkehrt! Wir schaffen neue Anreize für Grüne Entwicklung. Genau da setzen auch unsere bewährten Klimafinanzierungen an: Debt Swaps sind das perfekte Instrument, die Schulden zu tilgen und tragen zum Schutz von Landschaft, Erhaltung der Artenvielfalt und der Senkung der Treibhausgasemissionen bei. Person 2 Mit Debt Swaps schreibt der Norden wiederum dem Süden vor, was zu tun ist - also Neokolonialismus pur und ein Greenwashing für Euer Gewissen! Ihr kauft Euch einfach aus Eurer Verantwortung raus! Es braucht jetzt die bedingungslose Streichung aller Schulden der Länder des Globalen Südens. Person 1 Wo kämen wir hin, wenn wir einfach Schulden streichen würden? Wollen Sie die Wirtschaft ruinieren? Person 2 Ich bin Teil von Debt for Climate. Debt for Climate ist eine Bewegung aus über 40 Ländern, initiiert und angeführt vom Globalen Süden vereint sie Arbeiter*innen-, Indigene, feministische, religiöse, ökologische, soziale und Klimagerechtigkeitsbewegungen im Globalen Norden und Süden. Wir fordern einen Schuldenerlass, der eine vom Volk getragene, demokratische Transformation ermöglicht und jede Vereinbarung ablehnt, die den Menschen ihre Entscheidungsgewalt nimmt. Es geht auch um die Frage, wer schuldet wem? Der globale Norden hat mit seiner historischen Verantwortung und seinem immensen Ausstoss an CO2 eine Schuld gegenüber dem Globalen Süden, welche in keinem Verhältnis zu den ungerechten, aufgezwungenen, finanziellen Schulden stehen. Dieser Irrsinn zeigt sich einmal mehr an der COP 30 im Amazonas in Brasilien. Es wurden Regenwälder abgeholzt um eine Autobahn zu bauen, Vertreter*innen der fossilen Industrien und Nationen werden wiederum teilnehmen und wirksame Abkommen verhindern. Doch gleichzeitig findet eine Gegenkonferenz statt. Dort treffen sich Anführer*innen von indigenen Gemeinschaften und Aktivist*innen aus verschiedensten Bewegungen, um den Widerstand im Kampf gegen die Klima-Ungerechtigkeiten zu vereinen. Einige von ihnen starten bereits im Oktober mit einer Karawane in Mexico. Bitte unterstützt unser Crowdfunding für die “Mesoamerican Caravan for Climate and Life”. Den QR-Code dafür findet ihr auf unserem Flyer. Der Kampf um Schuldenstreichung ist ein Kampf für Klimagerechtigkeit im globalen Massstab!

Rede einer Lokalperson aus Solothurn

Im Mai dieses Jahres wurde das Walliser Bergdorf Blatten von einem gewaltigen Gletscher- und Felssturz fast vollständig zerstört. Neun Millionen Tonnen Gestein und Eis – ausgelöst durch das Tauen des Permafrosts – begruben ein ganzes Stück Heimat, ein ganzes Stück Lebensgrundlage, unter sich. Ein Jahr davor: Im Misox, im Tessin, reisst ein Murgang Menschen aus dem Leben. Strassen, Häuser, ganze Existenzen – weggespült in einer Nacht. Zermatt war abgeschnitten. Brienz wurde evakuiert. Das sind keine Einzelfälle mehr – das ist die neue Realität. Das ist die Klimakrise. Und was tut der Bundesrat? Dieser lässt Autobahn A1 bei Solothurn von 4 auf 6 Spuren ausbauen. Seit diesem Frühling graben sich die Bagger den Weg durch wertvolles Kulturland, um den fossilen Ausbau voranzutreiben. Der Bundesrat hat doch tatsächlich entschieden, dass wir mitten in der Klimakrise die fossile Infrastruktur noch weiter ausbauen. Der Bundesrat, welcher uns seit Jahren Versprechungen macht. Dass wir auch weiterhin eine gute Zukunft haben werden, dass es uns mit all ihren Massnahmen besser gehen wird. Das Parlament, welches uns Wahlversprechungen macht, die sagen, dass sie die Klimakrise abwenden werden. Doch schauen wir uns das Ganze an, erkennen wir, dass eben genau nicht im Interesse der Bevölkerung gehandelt wird. Der Staat gibt nun eine Milliarde für den Ausbau der A1 aus. Für ein Projekt, von dem wir alle wissen, dass er uns nichts bringen wird. Wir werden auch nach diesem Ausbau weiterhin im Stau stehen, werden noch mehr schlechte Luft einatmen und noch mehr Lärm ertragen müssen. Es werden Böden versiegelt, der motorisierte Verkehr vorangetrieben und Menschen enteignet. Und das alles für einen weiteren Ausbau, von dem wir wissen, dass er an Ausweichverkehr, Stau und Mobilität der Menschen NICHTS ändern wird. 1 Milliarde Franken soll dieser Wahnsinn kosten, 1 Milliarde Franken, um weiterhin mit Vollgas in die Klimakatastrophe zu rattern. Bauern und Bäuerinnen werden enteignet und das ASTRA kann bis heute noch nicht allen sagen, wie sie dafür entschädigt werden. Wichtiges Kulturland wird zubetoniert und den Menschen wird weisgemacht, dass sie halt einfach irgendwo gleich gutes Land als Entschädigung erhalten. Doch nun, da die Arbeiten begonnen haben wird immer klarer, dass diese Versprechen nur Lügen sind. Landwirt:innen wurden ausgezahlt und werden nie einen Quadratmeter Entschädigung Land sehen. Es wird immer von Versorgungssicherheit gesprochen, aber jetzt werden die Bauern und Bäuerinnen allein gelassen. Sie werden abgezockt und stillgehalten. Einsprachen wurden abgelehnt, mit der Begründung, dass dieser Ausbau von nationalem Interesse ist. Dabei sollte es von nationalem Interesse sein, dass unsere Gesundheit längerfristig gewährleistet wird, anstatt die Luft weiter zu verpesten. Es sollte von nationalem Interesse sein, dass unsere Lebensgrundlage nicht zerstört wird! Wir fühlen uns im Stich gelassen, weil wir merken, dass nicht in unserem Interesse gehandelt wird. Weil wir alle Ideen haben, wie eine lebenswerte Zukunft für alle aussehen kann, diese jedoch alle ignoriert werden. Weil wir Angst vor der Zukunft haben, der Staat aber fröhlich weiter die Klimakrise anheizt. Doch statt weiterhin Appelle an Bundesrat und Parlament zu schicken, anstatt darauf zu hoffen, dass der Staat uns irgendwann ernst nimmt und alles zum Guten wenden wird, müssen wir selbstbestimmt Klimaschutz erkämpfen. Der Staat wird nicht von sich aus aufhören, die fossile Lobby glücklich zu machen. Wer Macht hat, wird diese nicht von sich aus einfach so abgeben. Klimaschutz erkämpfen bedeutet nicht mehr auf einen Retter zu warten. Klimaschutz erkämpfen bedeutet, sich gegen solche zerstörerischen Projekte zu stellen und es bedeutet, dass wir erkennen, was wir wirklich für ein gutes Leben brauchen und auf diese Dinge hinarbeiten. Lasst uns zusammenstehen und uns entschieden gegen dieses zerstörerische Projekt stellen. Lasst uns zusammenschliessen, damit wir gehört werden! Lasst uns für die Interesse der Menschen, anstatt für die Interessen der Konzerne einstehen. Für eine Welt in der der Mensch und nicht das Kapital im Zentrum stehen! Wir stehen heute hier, aber unsere Wut, unsere Hoffnung, unser Widerstand – sie reichen weiter. Denn wir wissen: Diese Welt wird nicht durch Appelle verändert, sondern durch Widerstand. Unsere Zukunft liegt nicht auf der Überholspur, sondern auf den Strassen, auf denen wir sie gemeinsam am 27. September erkämpfen.

Rede Klimaseniorinnen

Liebe Klimaschützerinnen, liebe Klimaschützer, Wir KlimaSeniorinnen stehen gerade wieder vor einem spannenden Moment: Seit der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte letztes Jahr unser Begehren nach mehr Klimaschutz als ein Menschenrecht anerkannt hat, muss die Schweiz dem Europarat berichten, inwiefern sie ihre Klimapolitik verbessert. Mitte September muss die Schweiz zum 2. Mal anhören was der Ministerrat zu ihrem 2. vorgelegten Klimaaktionsplan sagt. Im März beim ersten Feedback des Ministerrats hatte dieser ja nur Kritik übrig, weil die CH kein Co2 Budget in ihrem Aktionsplan vorgelegt hatte. Und auch diesmal haben sie wieder kein Co2 Budget, das auch nur annähernd als fair share mit dem globalen Süden genügen kann. Unserer Regierung ist einfach nicht bewusst, wie sehr wir gerade in der reichen Schweiz mit unserem hohen Konsum, der zum grossen Teil importiert wird, mitverantwortlich sind für alle die klimabedingten Umweltkatastrophen in anderen Erdteilen! Anstatt sich jetzt endlich auf den Ausbau von öffentlichem Verkehr zu fokussieren, vor allem auch auf den Ausbau dringend benötigter Nachtzüge, sollen erneut Autobahnen ausgebaut werden. Ein aktuelles Beispiel ist der Ausbau der Autobahn bei Solothurn, welche von Härkingen bis Luterbach von 4 auf 6 Spuren ausgebaut werden soll. Der Autobahnbau gehört zu den Haupttreibern der Versiegelung und der Landschaftszerschneidung. Zudem gibt es in einigen Kantonen ebenfalls wieder Anläufe der Autobahnbefürworter. In Schaffhausen sowie in Basel ist die Rede davon, die jeweiligen abgelehnten Autobahntunnel doch noch zu bauen. Und immer noch sollen Ausbauten von öffentlichem Verkehr mit dem von Autobahnen gekoppelt werden. Es darf aber nicht sein, dass diese Politik aus dem letzten Jahrtausend fortgesetzt wird. Fast die Hälfte unserer CO2-Emissionen stammt vom immer stärker anwachsenden motorisierten Verkehr. Und dass neue Autobahnen letztlich immer mehr Verkehr generieren ist auch längstens erwiesen. Zudem ist der Feinstaub aus dem Autoreifenabrieb viel grösser als angenommen. In 30% unseres Gemüses sind chemische Zusatzstoffe, die bei der Reifenherstellung verwendet werden, nachzuweisen. Und für gegen 90% des Mikroplastiks ist der gesamte Autoverkehr in der Schweiz verantwortlich. Es ist höchste Zeit, dass sich die PolitikerInnen um die Reduktion des Autoverkehrs kümmern. Denn nur die Reduktion von motorisiertem Verkehr ist wirksamer Klimaschutz. Die Politik darf sich nicht ausruhen auf den ebenfalls dringenden Anpassungen bei überhitzten Städten und beim Bauen von Schutzdämmen etc. Diese Aktivitäten sind aber kein Klima- sondern Menschenschutz. Neben diesen Anpassungen braucht es gleichzeitig einen dringenden, echten Klimaschutz, der die Klimakatastrophe an der Wurzel anpackt – auch wenn dieser für die Politik viel unangenehmer anzugehen ist. Während die Klimakrise auch bei uns durch Hitzewellen, Ueberschwemmungen und Bergrutsche immer spürbarer wird, setzt SVP-Bundesrat Albert Rösti weiterhin auf fossile Energien. Das lassen wir uns nicht bieten! Letztes Jahr stürzte die Schweiz im internationalen Klimaranking im International Climate Performance Ranking ICPR von Rang 22 auf Rang 33 ab. Notabene hinter Ländern wie Slowenien, Pakistan oder Rumänien. Während die Schweiz früher zu den klimapolitisch ambitionierten Ländern gehörte, dominiert nun Mutlosigkeit und Rückschritt. Die Juso-Zukunftsinitiative, die im November zur Abstimmung kommt, kann uns einen Schritt weiterbringen. Wer extrem viel Co2 verbraucht soll auch dafür bezahlen. Weltweit sind ca. 10 % der Superreichen verantwortlich für 50% des ganzen CO2 -Ausstosses. Also sollen sie auch für ihren immensen Teil am CO2-Ausstoss mit einer Erbschaftssteuer bezahlen und auf diese Weise Klimamassnahmen mitfinanzieren. Liebe Klimaschützende, Auf den Bundesrat ist leider kein Verlass – auf uns aber schon – wir lassen uns nicht kleinkriegen-wir kämpfen weiter – solange wir können und so lange es nötig ist! Vielen Dank!

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